Making Europe Fit for a World of Global Competition

ESBS-Austria @Technology Talks 2025

17.09.2025

Im Rahmen des Workshops "Making Europe Fit for a World of Global Competition" widmete sich ESBS-Austria der Frage, wie Europa im globalen Wettbewerb gestärkt werden kann. Expert:innen aus Wirtschaft, Politik und Industrie diskutierten, wie wirtschaftliche Resilienz, gesellschaftlicher Fortschritt und technologische Souveränität durch eine enge Verzahnung von Forschung, Innovation und Markteinführung gesichert werden können. Rund 70 Teilnehmer:innen waren vor Ort und trugen durch die digitale Einreichung ihrer Fragen aktiv zu einer lebendigen Diskussion bei.

Den Auftakt machte Michael Mertin (AT&S AG) mit seiner Keynote "Die Zukunft Europas gestalten: Schlüsseltechnologien und globale Wettbewerbsfähigkeit". Er betonte, dass Europa eine geeinte und durchsetzungsstarke Mikroelektronik-Strategie benötigt, um den dauerhaften Zugang zu Schlüsseltechnologien sicherzustellen und langfristig Wohlstand sowie Unabhängigkeit zu gewährleisten. Zudem forderte er die Verfügbarkeit von mehr Risikokapital, den Abbau überbordender Regulierungen und ein innovationsfreundlicheres Mindset, das neue Ideen und Unternehmertum fördert und deren Umsetzung beschleunigt. Essenziell dafür ist mehr (finanzielle) Freiheit: Die österreichische Wirtschaft benötigt steuerliche Anreize, aber weniger Förderungen, was auch die Steuerlast senken würde. Weiters fordert Mertin mehr Finanzbildung in der Bevölkerung.

Anschließend beleuchtete Wolfgang Schwarzbauer (EcoAustria) in seinem Vortrag "Innovation? Europa hat da mal was vorbereitet…" aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen und strukturelle Schwächen Europas. Er strich hervor, dass es in Europa weniger an ambitionierten Zielen, sondern vielmehr an deren konsequenter Umsetzung mangelt. So bremsen unter anderem systemische Innovations- und Wachstumshemmnisse, fehlende Priorisierung von Innovation sowie die ineffiziente Nutzung gemeinsamer Ressourcen den Fortschritt. Europa braucht einheitliche Standards, gezielten Bürokratieabbau und eine stärkere Förderung bereits vorhandener Kompetenzen.

Im Anschluss folgte eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion, moderiert von Christina Hirschl (Silicon Austria Labs). Neben Michael Mertin und Wolfgang Schwarzbauer nahmen Beate El-Chichakli (BMIMI), Petra Oberrauner (Nationalratsabgeordnete) und Stefan Rohringer (Infineon Technologies Austria) daran teil.

Im Verlauf der regen Diskussion wurden folgende zentrale Empfehlungen und Fokuspunkte identifiziert:

  • Fokus: Europas industrielle Kompetenzen müssen gezielt und abgestimmt ausgebaut werden.
  • Europäischer Kapitalmarkt: Es braucht dringend mehr Risikokapital für Innovationen, um auch weiterhin am globalen Markt bestehen zu können.
  • Kooperation: Europa muss als geeinter Wirtschafts- und Finanzraum auftreten.
  • Wirkung: Neue Ideen und Vorhaben müssen schneller in die Entwicklung und Umsetzung gebracht werden, um international konkurrenzfähig zu bleiben.
  • Effizienz und Geschwindigkeit: Bürokratische Hürden und Überregulierung müssen konsequent abgebaut werden.

Fotos

Imagecredits: Michael Boesendorfer